Konstantin Morozov
Konstantin Morozov (*7.8.1961, Kuibyschew, UdSSR), russischer Historiker, Experte für Russische Politische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Doktor der Geschichtswissenschaften, Dozent. Mitarbeiter von Memorial, wo er das Projekt "Geschichte des Kampfes antiautoritärer Kräfte für die Freiheit im Russischen Kaiserreich und der UdSSR" leitet, stellvertretender Vorsitzender des Forschungs- und Informationszentrums Memorial. Seit dem Sommer 2022 Forscher an der CERCEC-EHESS (Paris).

Morozov wurde 1961 in Samara geboren, wo er seit 1988 an der Historischen Fakultät der Universität Samara studierte und 2007 promovierte. Er lehrte an verschiedenen Einrichtungen, unter anderem an der Staatlichen Technischen Universität Moskau und der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität. Von 2019 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Russische Sozialgeschichte am Institut für Russische Geschichte. Auserden hatte er verschiedene Stellungen am Forschungs- und Informationszentrum Memorial inne, u.a. als Projektleiter und Chefredakteur der geschichtswissenschaftlichen Online-Materialien. Von 2013 bis 2022 war Morozov leitender Mitarbeiter bei Memorial Moskau und Kurator der Veranstaltungsreihe „Historiker an der Werkbank". Seit 2022 kuratiert er die Veranstaltungsreihe „Das kulturelle Gedächtnis bewahren" und gibt in Paris Seminare zur Geschichte des Kampfes für die Freiheit.
Antibolschewistischer Oppositionsterrorismus im Jahr 1918: Fake History, Mythen und Wege zu ihrer Überwindung
Das Thema meines Vortrags tangiert sowohl das Panel unserer Tagung zur "Blindheit der Historiker": Tabuisierte, übersehene und an die Peripherie der Forschung gedrängte Themen und deren Schicksal unter den neuen Gegebenheiten als auch das Panel, das sich mit Fake History und Formen der Geschichtsklitterung auseinandersetzt.

Ein tabuisiertes, übersehenes und aus der Forschung verdrängtes Thema ist nämlich der antibolschewistische, oppositionelle Terrorismus im Jahr 1918. Dieses Thema wurde gänzlich in die Folk History und Fake History verdrängt, maximal verfälscht und mythologisiert (sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart). Die Fragen, auf die ich in meinem Vortrag eine Antwort geben möchte, lauten: Wie kam es zur Mythenbildung? Welche Mythen gibt es und worauf sind sie zurückzuführen? Wer hat sie verschuldet und was hat sie begünstigt? Wie lassen sich diese Mythen dekonstruieren und das Thema wieder in die Forschung überführen?
Konstantin Morozov
Konstantin Morozov (*7.8.1961, Kuibyschew, UdSSR), russischer Historiker, Experte für Russische Politische Geschichte des 20. Jahrhunderts. Doktor der Geschichtswissenschaften, Dozent. Mitarbeiter von Memorial, wo er das Projekt "Geschichte des Kampfes antiautoritärer Kräfte für die Freiheit im Russischen Kaiserreich und der UdSSR" leitet, stellvertretender Vorsitzender des Forschungs- und Informationszentrums Memorial. Seit dem Sommer 2022 Forscher an der CERCEC-EHESS (Paris).

Morozov wurde 1961 in Samara geboren, wo er seit 1988 an der Historischen Fakultät der Universität Samara studierte und 2007 promovierte. Er lehrte an verschiedenen Einrichtungen, unter anderem an der Staatlichen Technischen Universität Moskau und der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität. Von 2019 bis 2022 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Russische Sozialgeschichte am Institut für Russische Geschichte. Auserden hatte er verschiedene Stellungen am Forschungs- und Informationszentrum Memorial inne, u.a. als Projektleiter und Chefredakteur der geschichtswissenschaftlichen Online-Materialien. Von 2013 bis 2022 war Morozov leitender Mitarbeiter bei Memorial Moskau und Kurator der Veranstaltungsreihe „Historiker an der Werkbank". Seit 2022 kuratiert er die Veranstaltungsreihe „Das kulturelle Gedächtnis bewahren" und gibt in Paris Seminare zur Geschichte des Kampfes für die Freiheit.
Antibolschewistischer Oppositionsterrorismus im Jahr 1918: Fake History, Mythen und Wege zu ihrer Überwindung
Das Thema meines Vortrags tangiert sowohl das Panel unserer Tagung zur "Blindheit der Historiker": Tabuisierte, übersehene und an die Peripherie der Forschung gedrängte Themen und deren Schicksal unter den neuen Gegebenheiten als auch das Panel, das sich mit Fake History und Formen der Geschichtsklitterung auseinandersetzt.

Ein tabuisiertes, übersehenes und aus der Forschung verdrängtes Thema ist nämlich der antibolschewistische, oppositionelle Terrorismus im Jahr 1918. Dieses Thema wurde gänzlich in die Folk History und Fake History verdrängt, maximal verfälscht und mythologisiert (sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart). Die Fragen, auf die ich in meinem Vortrag eine Antwort geben möchte, lauten: Wie kam es zur Mythenbildung? Welche Mythen gibt es und worauf sind sie zurückzuführen? Wer hat sie verschuldet und was hat sie begünstigt? Wie lassen sich diese Mythen dekonstruieren und das Thema wieder in die Forschung überführen?