Andrii Portnov

Professor für Entangled History of Ukraine an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder), Direktor des Viadrina Centre of Polish and Ukrainian Studies und Mitglied des Ukrainischen PEN-Clubs
Er studierte an den Universitäten Dnipro (M.A. in Geschichte) und Warschau (M.A. in Kulturwissenschaften) und promovierte 2005 an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Lviv. Seit 2012 forscht und lehrt er an den Universitäten Basel, Cambridge, Genf, Potsdam, der Freien Universität Berlin, der Freien Universität Brüssel, SciencesPo Paris, SciencesPo Lyon, dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien, dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und dem Historischen Kolleg München.

Er hat zehn Bücher und zahlreiche Artikel zur Ideengeschichte, Historiographie, genocide- und memory studies in Polen, Russland und der Ukraine veröffentlicht und herausgegeben. Zuletzt erschien von ihm "Dnipro. An Entangled History of a European City" (Boston, 2022). Zurzeit bereitet er eine Publikation mit dem Titel „Ukraine-Studien. Eine Einführung" vor.
Überlegungen zur (Un-)Möglichkeit eines russisch-ukrainischen Dialogs über Geschichte und Erinnerung
In meinem Vortrag möchte ich Ihnen einen Überblick über den gegenwärtigen Zustand und die Tendenzen unter russischen und ukrainischen Intellektuellen nach dem 24. Februar geben, indem ich die wesentlichen Spannungsfelder, die Erwartungen an die jeweils andere Seite und die Punkte der gegenseitigen Abhängigkeit beider diskursiver Felder umreiße. Ich teile mit Ihnen meine Überlegungen zu Themen wie der "Dekolonisierung Russlands", der historischen und kulturellen Eigenständigkeit der Ukraine, kollektiver Verantwortung und der Neubetrachtung der "gemeinsamen" Geschichte. Außerdem widme ich mich der Macht der (u.a. in Westeuropa) bestehenden Stereotype (bspw. des ukrainischen Nationalismus) und den Besonderheiten im Umgang mit russischen und ukrainischen Stimmen in der Emigration - in Deutschland und in der EU. Schließlich folgt eine historische Kontextualisierung und ein knapper Exkurs zu den Versuchen eines russisch-ukrainischen Dialogs in der Emigration sowohl in der Zwischenkriegszeit (die Eurasier, der Austausch von Dmytro Doroschenko mit Nikolai Trubetzkoy) als auch in der Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert (die Zeitschriften "Vidnova" und "Kontinent", die englischsprachigen Publikationen in Harvard und Edmonton).
Andrii Portnov
Professor für Entangled History of Ukraine an der Europa-Universität Viadrina (Frankfurt/Oder), Direktor des Viadrina Centre of Polish and Ukrainian Studies und Mitglied des Ukrainischen PEN-Clubs
Er studierte an den Universitäten Dnipro (M.A. in Geschichte) und Warschau (M.A. in Kulturwissenschaften) und promovierte 2005 an der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften in Lviv. Seit 2012 forscht und lehrt er an den Universitäten Basel, Cambridge, Genf, Potsdam, der Freien Universität Berlin, der Freien Universität Brüssel, SciencesPo Paris, SciencesPo Lyon, dem Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien, dem Wissenschaftskolleg zu Berlin und dem Historischen Kolleg München.

Er hat zehn Bücher und zahlreiche Artikel zur Ideengeschichte, Historiographie, genocide- und memory studies in Polen, Russland und der Ukraine veröffentlicht und herausgegeben. Zuletzt erschien von ihm "Dnipro. An Entangled History of a European City" (Boston, 2022). Zurzeit bereitet er eine Publikation mit dem Titel „Ukraine-Studien. Eine Einführung" vor.
Überlegungen zur (Un-)Möglichkeit eines russisch-ukrainischen Dialogs über Geschichte und Erinnerung
In meinem Vortrag möchte ich Ihnen einen Überblick über den gegenwärtigen Zustand und die Tendenzen unter russischen und ukrainischen Intellektuellen nach dem 24. Februar geben, indem ich die wesentlichen Spannungsfelder, die Erwartungen an die jeweils andere Seite und die Punkte der gegenseitigen Abhängigkeit beider diskursiver Felder umreiße. Ich teile mit Ihnen meine Überlegungen zu Themen wie der "Dekolonisierung Russlands", der historischen und kulturellen Eigenständigkeit der Ukraine, kollektiver Verantwortung und der Neubetrachtung der "gemeinsamen" Geschichte. Außerdem widme ich mich der Macht der (u.a. in Westeuropa) bestehenden Stereotype (bspw. des ukrainischen Nationalismus) und den Besonderheiten im Umgang mit russischen und ukrainischen Stimmen in der Emigration - in Deutschland und in der EU. Schließlich folgt eine historische Kontextualisierung und ein knapper Exkurs zu den Versuchen eines russisch-ukrainischen Dialogs in der Emigration sowohl in der Zwischenkriegszeit (die Eurasier, der Austausch von Dmytro Doroschenko mit Nikolai Trubetzkoy) als auch in der Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert (die Zeitschriften "Vidnova" und "Kontinent", die englischsprachigen Publikationen in Harvard und Edmonton).